Schuppenflechte (Psoriasis)

Arzt informiert über Schuppenflechte
Was hilft gegen die Schuppenflechte? - Symbolbild: © rogerphoto

Erfahren Sie in diesem Artikel was eine Schuppenflechte ist, welche Ursachen sie haben kann und welche Therapien bei Schuppenflechten helfen können.

Definition Schuppenflechte

Die Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche, immer wiederkehrende Hautkrankheit. In der medizinischen Fachsprache wird die Schuppenflechte als Psoriasis bezeichnet. Die Krankheit zeichnet sich aus durch scharf begrenzte, juckende, rote und erhabene Schuppenherde auf der Haut. Die Psoriasis ist eine gutartige Erkrankung und ist nicht ansteckend. Die Hautzeichen werden ausgelöst durch einen fehlgeleiteten Angriff des Immunsystems gegen die Hautzellen der Oberhaut, die sich als Reaktion stark vermehren und die Haut besonders dick und schuppig werden lässt. Etwa zwei Millionen Deutsche leiden an einer mehr oder weniger schweren Form der Schuppenflechte. Bei vielen Betroffenen tritt die Schuppenflechte nur an den Außenseiten der großen Gelenken auf, zum Beispiel auf den Kniegelenken und Ellenbogen. Sie kann sich allerdings auch auf den gesamten Körper ausbreiten. Neben der Haut können aber auch Gelenke, Schleimhäute und Nägel zusätzlich erkranken.

Ursachen der Schuppenflechte

Bis heute ist der genaue Grund für das Entstehen einer Psoriasis noch nicht bekannt. Es ist jedoch bewiesen, dass es sich bei der Erkrankung um einen vererbbaren genetischen Defekt handelt. Sie kann aber durchaus mehrere Generationen überspringen. Neben der genetischen Veranlagung kommen aber auch einige andere Risikofaktoren und Auslöser in Betracht. Hierzu zählen zum Beispiel: Übergewicht, Stoffwechselstörungen, Rauchen, Alkoholkonsum, starker Stress, verschiedene Medikamente, Hormonveränderungen (Schwangerschaft), bakterielle Infekte und mechanische Reize.

Symptome der Schuppenflechte

Bei der Erkrankung ist der Hauterneuerungsprozess durch die Angriffe des Immunsystems massiv beschleunigt und gesteigert. Bei einem gesunden Menschen erneuert sich die Haut nach 26-27 Tagen, bei Patienten mit Psoriasis bereits nach 6-7 Tagen. Die erkrankten Hautbezirke sind scharf begrenzt, stark durchblutet und gerötet. An der Hautoberfläche bilden sich glänzende, silbrig-weiße Schuppen. Die Haut ist insgesamt sehr trocken und rissig, und häufig bilden sich Blasen. Typische Hautpartien sind: Ellenbogen, Kniescheiben und der behaarte Kopf. Die Psoriasis-Erkrankung lässt sich in drei Hauptformen unterteilen: Psoriasis vulgaris, Psoriasis pustulosa und Psoriasis-Arthritis. Die Psoriasis vulgaris, auch gewöhnliche Schuppenflechte genannt, macht ungefähr 85% aller Psoriasisfälle aus. Die sehr kleinen bis handtellergroßen entzündlichen Herde treten in erster Linie am Kopf, Ellenbogen und Kniescheiben auf. Häufig sind auch Brust, Rücken und Gesäß betroffen. Die Flechten schuppen ständig und die Hälfte aller Erkrankten leidet unter Juckreiz. Die Psoriasis pustulosa macht weniger als 5% aller Psoriasisfälle aus. Die geröteten Hautstellen sind mit Eiterbläschen befallen, die allerdings steril und keimfrei sind. Bei dieser Psoriasis-Art sind meist die Handinnenflächen und Fußsohlen betroffen. Die Betroffenen haben meist starke Schmerzen, können schlecht mit den Händen arbeiten oder laufen. Bei der Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine rheumatische Form der Psoriasis. Hierbei sind auch die Gelenke befallen. 5-10% aller an Psoriasis erkrankter, leiden unter dieser Form der Erkrankung. Bei den Betroffenen kommt es zu einer Schwellung und Bewegungseinschränkungen an den betroffenen Gelenken. Häufig sind gleichzeitig die Nägel befallen.

Diagnose

Ob es sich um eine Schuppenflechte handelt oder nicht, kann nur von einem Arzt diagnostiziert werden. Denn die Schuppenflechte kann auch verwechselt werden mit Ekzemen, Hautpilzerkrankungen, der flachen Knötchenflechte, der Stachelflechte oder Syphilis. Betroffene, die unter Hauterscheinungen und außerdem unter Gelenkschmerzen leiden, sollten zusätzlich einen Rheumatologen aufsuchen.

Therapien bei Schuppenflechten

Für die Behandlung der erkrankten Haut gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Präparaten und physikalischen Therapien, welche die Beschwerden lindern und zu einer vorübergehenden Beschwerdefreiheit führen können. Eine Heilung der Psoriasis ist bis heute leider nicht möglich. Die Behandlung kann mittels pflegender Salben oder Medikamenten, die das Immunsystem hemmen, erfolgen. Für lokale Behandlung stehen zahlreiche Cremes und Salben, sowie Shampoos zur Verfügung. Wichtig ist, dass die Haut auch in beschwerdefreien Zeiträumen sorgfältig gepflegt und behandelt wird. Bei fettiger Haut sollten Salben mit einem geringen Fettgehalt und einem hohen Wassergehalt eingesetzt werden. Bei sehr trockener Haut sollten hingegen Salben mit einem hohen Fettgehalt und einem geringen Wasseranteil verwendet werden. Bei schweren Verlaufsformen werden Medikamente in Tablettenform eingesetzt, die in den Verhornungsprozess der Haut eingreifen, indem sie das Wachstum der Haut- und Schleimhautzellen normalisieren. Diese Medikamente haben leider zum Teil schwere Nebenwirkungen. Eine deutliche Linderung der Beschwerden kann auch durch die Photo-Sole-Behandlung erzielt werden. Die Behandlung beruht auf Kombination von Bädern in Wasser mit einem Salzgehalt von mehr als 30% und einer kontinuierlichen UV-Bestrahlung.

Verlauf

Die Psoriasis kann bis heute leider nicht geheilt werden. Die Erkrankung verläuft bei jedem Patienten unterschiedlich, in den meisten Fällen verläuft sie jedoch schubweise. Eine Verschlechterung der Beschwerden tritt häufig in den kälteren Jahreszeiten auf. Hin und wieder verschwinden die Hauterscheinungen spontan ohne Behandlung. Durch eine konsequente Hautpflege mit pflegenden Cremes kann in den meisten Fällen eine Linderung der Beschwerden erzielt werden.
Text: A. H. / Stand: 07.06.2023

Wer unter einer Schuppenflechte leidet, sollte sich trocken rasieren. Hier einige Tipps für die Trockenrasur.

[Bei Fragen wenden Sie sich bitte an einen Arzt Ihres Vertrauens! Wir geben hier nur allgemeine Hinweise!]

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