Ölmassage

Frau bei der Ölmassage
Ölmassage nach Ayurveda - Symbolbild: © Kurhan

Erfahren Sie in diesem Artikel was eine Ölmassage nach Ayurveda ist, welches Öl verwendet werden kann und für wen die Ganzkörpermassage geeignet ist.

Ölmassagen nach Ayurveda

Schon der Name Ölmassage verspricht wohlige Entspannung und Genuss. Seit mehreren tausend Jahren spielt sie bereits als Teil des Ayurveda eine wichtige Rolle. Die alte indische Heilkunde Ayurveda legt großen Wert auf die Behandlung mit Ölmassagen und wird mittlerweile weltweit, aber besonders in Asien, praktiziert. Ziel der tief verwurzelten Medizin ist es, die Körperenergien in Einklang zu bringen und sie zu harmonisieren. Ölmassagen eignen sich dafür besonders gut. Sie dienen im Ayurveda nicht nur zur Heilung von Krankheiten, sondern vorrangig zur Verbesserung des Allgemeinbefindens - also als Wellness-Anwendung.
Ölmassagen sind traditionell Ganzkörpermassagen. Sie wurden ursprünglich als Synchronmassage durchgeführt, dass heißt der Patient kann die Hände zweier Masseure genießen, die bestimmtes Öl über den gesamten Körper verteilten und mit geschickten Griffen einmassieren. Dazu gehören auch die Kopfhaut oder die Ohrläppchen, selbst die Fußsohlen und -zehen werden integriert. In europäischen Ländern werden Ölmassagen aus Kostengründen jedoch zumeist von einem einzelnen Masseur durchgeführt. Mittlerweile sind auch häufig Teilmassagen, wie zum Beispiel für das Gesicht oder die Füße einzeln, im Angebot.

Welches Öl kann man verwenden?

Das Öl, welches für die Massage ausgewählt wird, ist oft Sesamöl. In der alten Lehre steht jedoch vor der Behandlung zunächst eine spezifische Diagnose, um die Wahl des Öls genau auf den Patienten abzustimmen. Denn jeder Art von Öl wird eine entsprechende charakteristische Wirkung zugeordnet, die zum Beispiel wärmend (Sesamöl) oder kühlend (Sonnenblumenöl) lauten kann. Darunter versteht man nicht nur die körperliche Reaktion, sondern auch die Beeinflussung der mentalen Gefühlsebene. Die Öle selbst werden je nach Diagnose noch mit Kräuterkochungen bzw. -auszügen versehen, um die therapeutische Wirkung zu verstärken. Neben Sesam- und Sonnenblumenöl kommen zum Beispiel auch Öle aus Rizinus, Kokos oder Senf zum Einsatz. Oft werden sie vor der Behandlung leicht erwärmt, um das Resultat zu verstärken und den Effekt der Massage zu intensivieren. Nur besonders hochwertig verarbeitete Öle finden bei einer traditionellen Ölmassage Anwendung.

Haben Sie gewusst das man ayurvedische Öle recht einfach selber selber machen kann?
Unter https://ich-liebe-naturprodukte.com/ayurvedische-oele-selber-machen/ finden Sie eine Anleitung und verschiedene Rezepte. Sie erfahren zum Beispiel wie Sie ein hochwertiges Körperöl aus Lavendelblüten, Kamillenblüten, Rosmarinblätter und weiteren Zutaten herstellen können.

Welche Wirkung hat die Ganzkörpermassage?

Eine Frau geniesst die Ölmassage
Ölmassagen haben eine stärkende Wirkung
Foto: © Picture-Factory

Die stärkende Wirkung der Ölmassage ist unumstritten. Massagen allgemein sorgen für Entspannung und die Lockerung von Geweben und Muskeln, wie auch Sehnen und sogar der Haut. Das Öl pflegt die Haut und macht sie geschmeidig. Durch die angewendeten Kräuterauszüge, die mit dem Öl vermischt werden können, tritt zusätzlich noch der anerkannte medizinische Faktor in Kraft. Durch die Wärme des Öls und die Berührungen gesellt sich zu den vielen Vorteilen noch der psychologische Aspekt hinzu. Entspannung und Stressabbau helfen Patienten, das Allgemeinbefinden zu bessern und die Konstitution zu stärken. Nach ayurvedischer Philosophie werden Eigenschaften des Öls durch die Massage über die "Scrotas" nach innen in den Körper gebracht und können auf den Fluss der Lebensenergien einwirken. Scrotas sind winzige Kanäle, die das Öl in das Gewebe leiten und überschüssige Köperenergien (Doshas) oder Schlacken wieder nach außen bringen. Oft werden Ölmassagen in Verbindung mit Schwitzen eingesetzt. Das Schwitzen beschleunigt den Ausleitungsprozess negativer Stoffe aus dem Körper und unterstütz die Massage. Dabei wird der Köper jedoch nicht wie in der Sauna für eine gewisse Zeit stark zum Schwitzen gebracht, sondern nur bis an die Grenze, um ihn nicht zu sehr zu belasten. Nach der Behandlung wird oft überschüssiges Öl mit einem Pulver, zum Beispiel aus Kichererbsenmehl, aufgesaugt.

Für wen sind Ölmassagen geeignet?

Ölmassagen sind für fast alle Patienten geeignet. Ausnahmen bilden Menschen, die nach ayurvedischem Verständnis an einer großen Ansammlung von Kapha leiden. Kapha ist neben Pitta und Vata eine der drei Dosha-Arten des Ayurveda, in welche jegliche Einwirkungen auf den Organismus des Menschen unterteilt werden. Das bedeutet, dass Personen die zum Beispiel unter Schwermut oder Übergewicht leiden, Abstand von Ölmassagen nehmen sollten. Auch Patienten, die an Verdauungsstörungen leiden, sollten besser auf diese Art der Therapie verzichten.

Nach ayurvedischer Auffassung sollte jeder täglich eine Ölmassage genießen, um den Effekt langbleibend zu erhalten. Leider ist dies für die meisten Menschen nicht möglich. Dennoch gibt eine Ölmassage dem Körper viel Energie, stärkt ihn und macht ihn widerstandsfähiger gegen Belastungen von außen. Wer daher die Möglichkeit hat in den Genuss einer Ölmassage zu kommen, sollte keinesfalls darauf verzichten und sie intensiv genießen.
Text: C. D. / Stand: 07.06.2023

[Bei Fragen wenden Sie sich bitte an einen Arzt Ihres Vertrauens! Wir geben hier nur allgemeine Hinweise!]

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